Valenzbindungstheorie: einfach erklärt | StudySmarter (2023)

Am Anfang ist dir sicherlich erklärt worden, dass Atome sich miteinander verbinden, um den Edelgaszustand zu erreichen. Für die meisten Reaktionen funktioniert diese Grundlage sehr gut.

Immerhin ergibt es durchaus Sinn, warum Natrium mit Chlor reagiert. Natrium gibt ein Elektron ab, Chlor nimmt eins auf, beide haben bezüglich ihrer Elektronenzahl den Edelgaszustand mit voll besetzten Schalen erreicht.

Ganz so leicht ist es dann leider doch nicht. Immerhin kann Schwefel sechs Bindungen eingehen. Erklärungen dafür gibt die Valenzbindungstheorie, oder auch das Valence-Bond-Modell (VB-Modell).

Grundlagen der Valenzbindungstheorie

Bevor du diese Theorie kennenlernst, ist es noch einmal wichtig zu wiederholen, was du wissen musst für diese Theorie. Dazu gehören vor allem Orbitale. Doch was sind nochmal Orbitale?

Entgegen der einfachsten Vorstellung kreisen Elektronen nicht auf Bahnen um den Kern. Stattdessen bilden sie vielmehr eine Wolke, die dank der Schrödinger-Gleichung beschrieben werden kann. Somit lassen sich Aufenthaltswahrscheinlichkeiten darstellen, die jeweils einen bestimmten, energetischen Zustand besitzen. Die Formen, die sich dadurch ergeben, werden als Orbitale bezeichnet.

Valenzbindungstheorie: einfach erklärt | StudySmarter (1)

Abbildung 1: Energieniveauschema der Orbitale

Ein Pfeil, der in einem dieser Kasten steht, steht für ein Elektron. Pro Kasten können sich also zwei Elektronen maximal befinden, die sich allein in ihrem Spin unterscheiden.

Diese Tatsache wird übrigens als Pauli-Prinzip bezeichnet. Zudem gilt die Hund'sche Regel, bei der die Orbitale, die mehrere Kästen besitzen, zuerst einfach aufgefüllt werden, bevor ein zweites Elektron dazu kommt.

(Video) Einführung ins Orbitalmodell 4: Valenzbindungstheorie

Besitzt ein Atom nun wie Kohlenstoff 6 Außenelektronen, befindest du dich im Orbital 2p. Gezählt wird schließlich von unten nach oben oder anders gesagt: vom kleinsten zum größten Orbital.

Valenzbindungstheorie einfach erklärt

Bei einer Bindung kommt es laut Valenzbindungstheorie zur Überlappung der Orbitale. Es entsteht ein neues, gemeinsames Orbital, das sich zwischen den Atomen befindet. Die Atomkerne können nun beide, die sich darin befindlichen Elektronen, nutzen.

An dieser Stelle ist es hilfreich, wenn du dich noch einmal daran erinnerst, dass Edelgase keine Reaktionen eingehen. Ihre Orbitale sind alle voll besetzt. Die anderen Elemente hingegen besitzen mindestens ein Orbital, das nicht vollständig besetzt ist. Sie können reagieren, denn nur einfach besetzte Orbitale reagieren.

Diese Theorie zur Bindung existiert seit 1927 und wurde von Walter Heitler und Fritz London entwickelt. Sie dient unter anderem auch dazu, Bindungslängen zu erklären.

Durch die Verschmelzung der Orbitale kommt es zu einer gegenseitigen Abstoßung der Kerne, da beide positiv geladen sind. Gleichzeitig entsteht die sogenannte Coulomb-Energie oder -Kraft, bei der sich beide Atome gegenseitig anziehen. Die Summe dieser Wechselwirkungen resultiert in der Bindungslänge, die abhängig davon ist, wie viele Elektronen sich in dem gemeinsamen Orbital befinden.

Valenzbindungstheorie – Form der Orbitale

Egal, in welcher Ebene sich die Orbitale befinden, es gibt charakteristische Formen für diese Orbitale. Auch das musst du beachten, wenn du nun Verbindungen schaffen willst. Die folgende Übersicht zeigt dir, wie die Orbitale ungefähr aussehen.

Charakteristisch ist zum Einen die Kugelform des s-Orbitals. Es ist irrelevant, ob du ein 1s-Orbital hast oder ein 4s-Orbital, die Form bleibt grundlegend gleich. So geht es auch den p-, d- und f-Orbitalen. Je größer die Schale wird, desto größer wird allerdings auch das Orbital.

Valenzbindungstheorie – Die Orbitale verbinden sich

Im nächsten Schritt lernst Du nun, wie sich diese Formen verbinden können. Dafür siehst Du in der Abbildung 3 verschiedene Atome, die miteinander reagieren.

Im ersten Fall reagieren zwei 1s-Orbitale miteinander. Gerade hast du gelernt, dass diese s-Orbitale eine Kugelform besitzen. Daher werden die H-Atome auch so dargestellt. Bei einer Überlappung schneiden sich so diese Kugel und bilden ein längeres Gebilde. Die dunkelgraue Fläche, bei der die Überlappung auftritt, wird nun als Molekülorbital bezeichnet.

(Video) Orbitalmodell - Sigma-Bindungen und Pi-Bindungen

Ein Molekülorbital beschreibt die Schnittfläche zwischen zwei Atomorbitalen. Elektronen, die sich in diesem Bereich befinden, können von beiden Atomkernen genutzt werden. Das Molekülorbital selbst besitzt andere Eigenschaften als die einzelnen Orbitale allein.

Wenn nun Wasserstoff (H) und Fluor (F) miteinander reagieren, reagieren erneut die äußersten Orbitale miteinander. Im Fall von Wasserstoff ist das ein 1s-Orbital. Im Fall von Fluor das 2p-Orbital. Letzteres besitzt eine hantelähnliche Form. Die grauen Flächen beschreiben dabei die Elektronenwolke mit der gleichen Spinrichtung. Es reagieren in diesen Beispielen nur die Orbitale mit der gleichen Spinrichtung.

Eine Spinrichtung ist eine Eigenschaft, die das Elektron beschreibt, so wie auch das Orbital eine Eigenschaft angibt. Der Spin selbst ist jedoch nicht zu verwechseln mit der Drehrichtung. Elektronen drehen sich nicht!

Der Spin wird meist mit +12 oder -12 angegeben. Entdeckt und nachgewiesen wurde er mit dem Stern-Gerlach-Experiment. In diesem wurden Silberatome durch ein heterogenes Magnetfeld geleitet. Entgegen der Annahme bildete sich nicht ein konzentrierter Punkt, auf dem die Atome auftrafen, sondern zwei Punkte. Diese Verschiebung sei auf den entgegengesetzten Spin zurückzuführen.

Das Gleiche gilt auch für das letzte Beispiel, in dem zwei Fluoratome miteinander reagieren. Die bindenden Orbitale überlappen sich und schaffen somit ein neues Molekülorbital.

Valenzbindungstheorie – Hybridisierung der Orbitale

In der Theorie klingt das bisher alles noch einfach. Problematisch wird es jedoch, sobald mehr als ein Valenzelektron an der Reaktion beteiligt ist. Anhand des Periodensystems kannst du ablesen, dass zum Beispiel Kohlenstoff 4 Bindungen eingehen kann, da es auch 4 Valenzelektronen hat.

Prinzipiell mag das stimmen. Allerdings ergibt sich hier schnell das Problem in der Darstellung. Laut dem Energieniveauschema sind alle Orbitale bis zum 2s-Orbital voll besetzt. Im 2p-Orbital befinden sich nur noch 2 Elektronen.

Da laut dem Pauli-Prinzip nur einfach besetzte Orbitale reagieren, hättest du in diesem Fall nur zwei mögliche Bindungen, was aber aus der praktischen Erfahrung her nicht stimmt. Schließlich gibt es Moleküle wie Methan (CH4).

Die Lösung liegt in der Hybridisierung.

(Video) Orbitalemodell - Sp3 - Hybridisation

Halbvolle Orbitale sind prinzipiell besser als leere Orbitale. Daher wird ein Elektron aus dem s-Orbital in das p-Orbital verschoben. Im Anschluss wird das 2s-Orbital energetisch angehoben, während alle 2p-Orbitale um den gleichen Betrag gesenkt werden. Dieser Vorgang wird Hybridisierung genannt.

Als Hybridisierung bezeichnet man die Anpassung von zwei verschiedenen Orbitalen aneinander. Während ein Teil der Orbitale energetisch angehoben wird, wird der andere Teil um den gleichen Betrag abgesenkt. Alle Orbitale befinden sich im Anschluss auf dem gleichen Energieniveau.

Die Form der Orbitale verändert sich ebenfalls. So verbinden sich Kugel und Hantel und ergeben das folgende Bild:

In der Abbildung 4 sind an der Hybridisierung 1 s-Orbital und 3 p-Orbitale beteiligt, weshalb dann insgesamt 4 sp³-Orbitale entstehen. Diese können alle reagieren, da sie einfach gefüllt sind. So entstehen die vier Bindungen, die bei Kohlenstoff typisch sind und dafür sorgen, dass Moleküle wie Methan entstehen können.

An dieser Stelle wirkt nun das VSEPR-Modell. Die Bindungen stoßen sich gegenseitig ab und ergeben die Tetraederform, die auch für Kohlenstoff so typisch ist.

Mehrfachbindungen in der Valenzbindungstheorie

Zum Abschluss gibt es noch eine Sache, die genauer betrachtet werden muss: Mehrfachbindungen! Denn was passiert nun, wenn Kohlenstoff drei Bindungen ausbildet, bei denen eine eine Doppelbindung ist? Oder wie sehen diese Orbitale nun aus, wenn eine Dreifachbindung existiert?

Einfachbindungen werden auch als σ-Bindungen bezeichnet. Wenn also alle Orbitale hybridisiert worden sind, entstehen nur solche σ-Bindungen.

Mehrfachbindungen hingegen werden als π-Bindungen bezeichnet. Dabei verbinden sich die nicht-hybridisierten Orbitale miteinander. Ihre Bindung ist deutlich schwächer, da sie weniger Überlappungsfläche besitzen.

(Video) Organische Chemie Teil 3: Valenzbindungstheorie, Hybridisierung und Konjugation

Valenzbindungstheorie – Die Doppelbindung

Die Abbildung zeigt dir, wie du dir eine solche Bindung vorstellen kann. Drei Orbitale existieren hybridisiert und besitzen daher die charakteristische Form. Das eine p-Orbital wurde nicht hybridisiert und befindet sich noch in seiner Ausgangsform.

Da auch diese Orbitale sich leicht überlappen (in der Abbildung nicht zu sehen), bilden sie eine π-Bindung. Pro Orbital wird jedoch nur eine Bindung gezählt, auch wenn beide Seiten überlappen.

Die hybridisierten Orbitale nennt man dann sp²-Orbitale, da nur zwei p-Orbitale beteiligt sind.

Valenzbindungstheorie – Die Dreifachbindung

Bei einer Dreifachbindung wird nur ein s-Orbital mit einem p-Orbital hybridisiert. Es entstehen sp-Hybridorbitale. Zwei p-Orbitale behalten ihre ursprüngliche Form, was zu einem solchen Aussehen führt.

In der Mitte befindet sich die essentielle Bindung, auf der alles aufbaut. Da nun zwei p-Orbitale ihre ursprüngliche Form behalten, ergeben sich insgesamt vier Bereiche, an denen sich diese p-Orbitale überlappen. Pro Orbital wird jedoch wieder nur eine Bindung gezählt. Du erhältst eine σ-Bindung und zwei π-Bindungen: insgesamt also eine Dreifachbindung.

Warum die Valenzbindungstheorie immer noch nicht ausreicht

Mithilfe dieser Theorie wird nun ein Großteil zum Thema Bindung abgedeckt. Es kann erklärt werden, warum Dreifachbindungen nicht so stark sind, wie sie im ersten Moment scheinen. Gleichzeitig kann mit dieser Theorie auch die Bindungslänge erklärt werden.

Allerdings gibt es dennoch weitere Probleme, die nicht geklärt werden können. Das beginnt bei der Theorie selbst: Es handelt sich nur um eine Theorie. Deshalb ist es nicht möglich, Elektronen in einem hybridisierten Zustand zu beobachten.

Weiterhin kann noch nicht erklärt werden, was passiert, wenn Molekülorbitale sich so zusammenlagern, dass die Bindungsrichtung entgegengesetzt wirkt. Zudem weiß man anhand dieser Theorie noch nicht, warum überhaupt Bindungen entstehen. Dafür soll die Molekülorbitaltheorie Hilfe bieten.

Inzwischen ist man jedoch ziemlich sicher, dass die Wahrheit in der Mitte liegt. So werden sicherlich in Zukunft noch Modelle entstehen, die sowohl Valenzbindungstheorie und Molekülorbitaltheorie miteinander verbinden.

(Video) Molekülorbitale Modell - Wie funktioniert das?!

Valenzbindungstheorie – Das Wichtigste

  • In der Valenzbindungstheorie verbinden sich zwei Orbitale miteinander und bilden ein neues Molekülorbital. Die darin befindlichen Elektronen können von beiden Atomkernen genutzt werden.
  • Abhängig von der Ebene im Energieniveauschema besitzen Orbitale charakteristische Formen, die einander in einer Bindung überlappen.
  • Um die vollständige Zahl der Valenzelektronen zu nutzen, werden Orbitale hybridisiert, indem zum Beispiel ein s-Orbital energetisch angehoben wird, während drei p-Orbitale abgesenkt werden. Es entstehen vier sp³-Orbitale.
  • Methan besitzt diese sp³-Orbitale und kann daher vier Bindungen eingehen.
  • Einfachbindungen werden auch als σ-Bindungen bezeichnet.
  • Bei Mehrfachbindungen sind nicht alle p-Orbitale hybridisiert. Die "normalen" p-Orbitale überlappen deutlich weniger und bilden jeweils eine π-Bindung aus.
  • Pro Orbital wird nur eine Bindung gezählt.
  • Dreifachbindungen bestehen beispielsweise aus einer σ-Bindung und zwei π-Bindungen.

Nachweise

  1. P. C. Hiberty, S. Shaik. (2004). Valence Bond Theory, Its History, Fundamentals, and Applications: A Primer. John Wiley & Sons.

FAQs

Valenzbindungstheorie: einfach erklärt | StudySmarter? ›

Bei einer Bindung kommt es laut Valenzbindungstheorie zur Überlappung der Orbitale. Es entsteht ein neues, gemeinsames Orbital, das sich zwischen den Atomen befindet. Die Atomkerne können nun beide, die sich darin befindlichen Elektronen, nutzen.

Wie beschreibt die Valence Bond Theorie eine Bindung? ›

Nach dieser Theorie stellt man sich die Atombindung zwischen Atomen durch eine Überlappung ihrer Orbitale vor. Hierdurch können die Elektronen besser mit den Atomkernen wechselwirken, es kommt zu einer Erhöhung der Ladungsdichte zwischen den beiden Atomkernen und damit zu einer Bindung.

Wie entstehen Sigma und Pi Bindungen? ›

Die σ-Bindung entsteht durch Überlappung zweier Hybridorbitale, die π-Bindung entsteht durch Überlappung der zwei py-Orbitale. Da beide py-Orbitale parallel zu einander stehen müssen, entsteht ein neues Molekülorbital mit einer Knotenebene.

Wie funktioniert das Orbitalmodell? ›

Das Orbitalmodell geht aus dem Schalenmodell und dem Bohrschen Atommodell und beschreibt, wie sich die Elektronen eines Atoms in den Orbitalen bewegen. Die Orbitale sind sozusagen eine genauere Beschreibung der Atomhülle, in denen sich die Elektronen befinden.

Wie funktioniert die Hybridisierung? ›

Unter einer Hybridisierung wird eine Mischung von mehreren Orbitalen beschrieben, wodurch Hybridorbitale entstehen. Bei einem Kohlenstoffatom mischen sich drei p-Orbitale mit einem s-Orbital, dadurch befinden sich die Orbitale auf einem energetisch gleichen Niveau und es können vier Elektronen ungepaart vorliegen.

Wie entsteht Sigma Bindung? ›

Sigma-Bindung

Damit diese Art von Bindung entsteht, müssen die Elektronenwolken der Bindungspartner stark überlappen. Das führt dazu, dass sigma-Bindungen energetisch stabil sind. Eine sigma-Bindung bildet sich, wenn sich zwei s-, zwei p- oder ein s- und ein p-Orbital miteinander verbinden.

Wann ist eine Atombindung Polar und wann Unpolar? ›

unpolaren Atombindung: Hier ist die Elektronegativität beider Atome gleich und sie teilen sich das Elektronenpaar in gleichem Maße. Es liegt dann eine unpolare Atombindung vor. polaren Atombindung: Sie entsteht zwischen Atomen mit unterschiedlichen Elektronegativitäten.

Was ist der Unterschied zwischen einer PI und Sigma Bindung? ›

Die σ-Bindung ist eine Einfachbindung, sie ist aber auch der Grundbestandteil von Doppel- und Dreifachbindungen. π-Bindungen sind chemische Bindungen zwischen zwei Atomen, die durch Überlappung ihrer p- oder d-Orbitale zustande kommen. Dieser Bindungstyp ist achsensymmetrisch, aber nicht rotationssymmetrisch.

Sind PI oder Sigma Bindungen stärker? ›

Im Vergleich zur π-Bindung überlappen sich die Elektronenwolken der σ-Bindungen stärker. σ-Bindungen sind deshalb stabiler als π-Bindungen.

Was ist der Unterschied zwischen Einfachbindung und Doppelbindung? ›

Die Atome bilden zwischen sich mindestens ein Elektronenpaar aus. Dieses Elektronenpaar hält zwei Atome zusammen, ist also bindend und wird bindendes Elektronenpaar genannt. Neben einem bindenden Elektronenpaar (Einfachbindung) können auch zwei (Doppelbindung) oder drei (Dreifachbindung) Elektronenpaare wirken.

Warum nur 2 Elektronen pro Orbital? ›

PAULI-Prinzip : In jedem Orbital befinden sich maximal zwei Elektronen, da die Elektronen in einem Orbital immer mindestens durch eine Eigenschaft unterscheidbar sein müssen, was in diesem Fall der sogenannte Elektronenspin (Drehrichtung der Elektronen) ist, von dem es nur zwei Möglichkeiten gibt.

Wie viele Orbitale gibt es? ›

5 Orbitale mit gleichem Niveau nennt man d-Orbitale, sie enthalten maximal 10 Elektronen. 7 Orbitale mit gleichem Niveau nennt man f-Orbitale, sie enthalten maximal 14 Elektronen.

Was erklärt das Kugelmodell? ›

Die Kernaussagen von Daltons Atommodell sind: Jeder Stoff besteht aus kleinen, kugelförmigen Teilchen, den Atomen. Sie können nicht weiter geteilt werden. Alle Atome eines Elements haben das gleiche Volumen und die gleiche Masse .

Warum gibt es Doppelbindungen? ›

Da jedem Molekül zwei Valenzelektronen fehlen, stellt jedes Atom zwei Elektronen zum Teilen zur Verfügung. Es werden also insgesamt vier Elektronen geteilt, was bedeutet, dass zwei Elektronenpaarbindungen entstehen. Wenn zwei Elektronenpaarbindungen zwischen zwei Atomen entstehen, sprechen wir von einer Doppelbindung.

Warum ist Kohlenstoff Vierbindig? ›

Allerdings wird der Kohlenstoff vor der Bindung zu dem Valenzzustand (1s2, 2sp3) angeregt, in dem 4 einfachbesetzte sp3-Orbitale vorliegen, so dass er vier Bindungen eingehen kann, also vierbindig ist.

Was ist Hybridisierung Gender? ›

--> In Anlehnung an die von den Gender Studies herausgearbeitete Hybridisierung von Geschlechterbeziehungen macht Haraway die/den Cyborg - verstanden als ein Mischwesen aus Mensch und Maschine - zur Leitfigur einer feministischen Politik.

Was ist eine Omega Bindung? ›

"Omega-3" bedeutet, dass die letzte Doppelbindung in der meist mehrfach ungesättigten Kohlenstoffkette der Fettsäure bei der - von dem Carboxyl- Ende aus gesehen - drittletzten C-C-Bindung vorliegt.

Wann ist etwas sp3 hybridisiert? ›

Was ist ein sp3-Orbital? Bei einer sp3-Hybridisierung entstehen 4 tetraedrisch angeordnete sp3 Orbitale im Winkel von 109,5°. Sie stellen quantenmechanisch einen Mischzustand zwischen einem s-Orbital und drei p-Orbitalen dar, und werden oft keulenähnlich visualisiert.

Was ist eine Doppelbindung einfach erklärt? ›

Eine Doppelbindung, bindet zwei Atome über zwei Atombindungen, meist eine σ- und eine π-Bindung aneinander. Die Bindungsverhältnisse eines Moleküls der 2. Periode mit Doppelbindung lassen sich mit sp2 Hybrid-Orbitalen beschreiben.

Welche 3 Atombindungen gibt es? ›

Polare und unpolare Atombindung
  • < 0,5 → unpolare Atombindung.
  • 0,5 - 1,7 → polare Atombindung.
  • > 1,7 → Ionenbindung.

Was ist Polarität einfach erklärt? ›

Polarität bezeichnet in der Chemie eine durch Ladungsverschiebung in Atomgruppen entstandene Bildung von getrennten Ladungsschwerpunkten, die bewirken, dass eine Atomgruppe nicht mehr elektrisch neutral ist (siehe auch Pol). Das elektrische Dipolmoment ist ein Maß für die "Polarität" des Moleküles.

Woher weiß man ob polar oder unpolar? ›

Ob ein Molekül nun polar oder unpolar ist, kannst du anhand der sogenannten Elektronegativitäten der einzelnen Bindungspartner feststellen. Die Elektronegativität (EN) gibt an, wie stark ein Atom Bindungselektronen zu sich ziehen kann. EN), desto höher die Ladungsverteilung und dadurch auch die Polarität.

Wie viele Bindungen kann s eingehen? ›

Ganz so leicht ist es dann leider doch nicht. Immerhin kann Schwefel sechs Bindungen eingehen. Erklärungen dafür gibt die Valenzbindungstheorie, oder auch das Valence-Bond-Modell (VB-Modell).

Wie viele PI Bindungen hat eine dreifachbindung? ›

Die geläufigste Beschreibung der Dreifachbindung in Alkinen ist über eine Sigma-Bindung aus sp-Hybridorbitalen, die zwischen der Kernverbindungsachse liegt und zwei Pi-Bindungen, die untereinander einen Winkel von 90° bilden und beide außerhalb der Kernverbindungsachse liegen.

Wie verbinden sich Atome? ›

Atombindungen entstehen, wenn Atome Elektronenpaare bilden. Dabei teilen sich die Atome jeweils mindestens ein Außenelektron. Das so entstandene Elektronenpaar hält die Atome zusammen, bindet sie. Bei Atombindungen unterscheidest du zwischen polaren und unpolaren Bindungen.

Wie viele Bindungen kann p eingehen? ›

Wie alle Elemente der 3. Periode kann auch Phosphor mehr als 4 Atombindungen eingehen.

Welche Bindungen sind am stärksten? ›

Die Ionenbindung ist die stärkste Bindung, die zwischen Teilchen herrschen kann. Die Ionen lagern sich bei der Ionenbindung nicht nur in einer Reihe an, sondern in einem Raum, also in alle Richtungen. So bildet sich ein Ionengitter. Diese Gitter bilden sogenannte Salze.

Wie entsteht eine Einfachbindung? ›

Einfachbindung. Am Häufigsten bildet sich eine Einfachbindung zwischen Atomen aus. Dabei stellt jedes Atom nur ein Elektron. Diese beiden Elektronen bilden ein bindendes Elektronenpaar beziehungsweise die Bindungselektronen.

Warum gibt es keine Vierfachbindung? ›

Rein rechnerisch könnte man beim Kohlenstoff auch an ein zweiatomiges Molekül C2 mit einer Vierfachbindung denken. Eine Überlappung ist aber - wegen der tetraedrischen Ausrichtung der Elektronenpaare - maximal bei drei der vier Aufenthaltsbereiche möglich. Eine Vierfachbindung ist aus räumlichen Gründen unmöglich.

Was für Doppelbindungen gibt es? ›

Neben kumulierten Doppelbindungen gibt es noch die isolierten Doppelbindungen und konjugierte Doppelbindungen. Rot markierte Doppelbindungen und daran beteiligte Atome. Vergleich von Verbindungen mit je zwei isolierten, konjugierten und kumulierten Doppelbindungen.

Welche Doppelbindungen gibt es? ›

Stoffklassen mit Doppelbindungen sind die Alkene (C=C), Carbonyle (C=O), Sulfoxide (S=O), Imine (C=N) und die Azogruppe (N=N). Doppelbindungen sind stärker und kürzer als Einfachbindungen.

Warum haben Elektronen einen Spin? ›

Da das Elektron einen negative Ladung hat, rotiert diese Ladung aufgrund des Spins um die Rotationsachse des Elektrons. Dadurch wird ein magnetisches Moment erzeugt, das parallel zur Rotationsachse verläuft. Ähnlich wie die Erde erzeugt also ein Elektron ein magnetisches Dipolfeld.

Warum wird bei Kalium die 4 Schale besetzt? ›

Kalium befindet sich im Periodensystem in der 4. Periode (die vierte Zeile im Periodensystem). Das bedeutet, dass seine Elektronen auf 4 Schalen aufgeteilt sind. Der englische Name des Kalium – potassium – leitet sich vom Wort Pottasche, dem Kaliumkarbonat, ab.

Wie viele Elektronen passen in die 1 Schale? ›

erste Schale: K-Schale, Platz für 2 Elektronen. zweite Schale: L-Schale, Platz für 8 Elektronen. dritte Schale: M-Schale, Platz für 18 Elektronen.

Wie viele Elektronen sind in der 7 Schale? ›

Die äußerste (siebente) Elektronenschale, auch Valenzschale genannt, kann zwischen ein und acht Elektronen aufnehmen. Somit befinden sich insgesamt 32 chemische Elemente in der siebente Periode.

Was bedeutet der Begriff Orbital? ›

Ein Orbital ist eine räumliche Darstellung des Ortes, an dem sich ein Elektron um ein oder mehrere Atomkerne aufhalten kann. Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Elektrons im Orbital beträgt etwa 90 %. Der Aufenthaltsraum wird durch die Form des jeweiligen Orbitals beschrieben.

Wer hat das erste Atom entdeckt? ›

Schon in der Antike glaubten Philosophen an die Existenz kleinster Materieteilchen. Aber erst John Dalton erkannte zu Beginn des 19. Jahrhunderts, dass chemische Elemente aus gleichen Teilen, Atomen, zusammengesetzt sein müssen. Als Form der Atome vermutete der englische Naturforscher John Dalton eine Kugelgestalt.

Was besagt das Rosinenkuchenmodell? ›

Atome bestehen aus einer amorphen positiven Masse in der elektrisch negativ geladene Elektronen eingelagert sind – wie Rosinen in einem Kuchen. Die Atome sind nach außen hin neutral. Sie können jedoch Elektronen abgeben oder zusätzliche aufnehmen.

Wie heißen die drei Elementarteilchen? ›

Nach dem Standardmodell der Teilchenphysik zählen zu den Elementarteilchen die Quarks, Leptonen, Eichbosonen (Wechselwirkungsteilchen) und das Higgs-Boson.

Wie heißt das Modell von Rutherford? ›

Das rutherfordsche Atommodell ist ein Atommodell, das 1909 bis 1911 von Ernest Rutherford aufgestellt wurde.

Welche Merkmale hat die Atombindung? ›

Die besonderen Eigenschaften der Atombindung kommen dadurch zustande, dass die an der Bindung beteiligten Atome eine Elektronegativitätsdifferenz Δ E N von unter 1,7 haben. Atombindungen können polar oder unpolar sein: Wenn Δ E N größer als 0,5 ist, handelt es sich um eine polare Bindung.

Was versteht man unter einer Unpolaren Atombindung? ›

Unpolare Atombindung

Eine Atombindung ist unpolar, wenn die Bindungselektronen von beiden Bindungspartnern gleich stark angezogen werden. Es liegt also keine Polarität vor.

Wie gehen Atome eine Bindung ein? ›

Atombindungen entstehen, wenn Atome Elektronenpaare bilden. Dabei teilen sich die Atome jeweils mindestens ein Außenelektron. Das so entstandene Elektronenpaar hält die Atome zusammen, bindet sie. Bei Atombindungen unterscheidest du zwischen polaren und unpolaren Bindungen.

Was ist eine chemische Bindung einfach erklärt? ›

Chemische Bindung ist die Bezeichnung für den Zusammenhalt der kleinsten Teilchen in chemischen Stoffen. Die kleinsten Teilchen können Atome, Anionen, Kationen oder Moleküle sein. Durch Lösen und Knüpfen von chemischen Bindungen in einer chemischen Reaktion werden Stoffe ineinander umgebaut.

Videos

1. Orbitalmodell - Sigma-Bindungen und Pi-Bindungen
(Chemie - simpleclub)
2. Komplexchemie Teil 4 - Kristall- und Ligandenfeldtheorie
(alteso.de)
3. Komplexchemie Grundlagen 1 einfach erklärt│Chemie Lernvideo [Learning Level Up]
(Learning Level Up)
4. Elektronenpaarabstoßungsmodell
(Chemie - simpleclub)
5. Hybridisierung Teil 1: Einführung am Beispiel Methan, sp3
(chemistrykicksass)
6. 12 Molekülorbitaltheorie - MO-Theorie - am Beispiel eines Wasserstoffmoleküls
(Chemie - echt fetzig)

References

Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Greg O'Connell

Last Updated: 02/09/2023

Views: 5629

Rating: 4.1 / 5 (42 voted)

Reviews: 89% of readers found this page helpful

Author information

Name: Greg O'Connell

Birthday: 1992-01-10

Address: Suite 517 2436 Jefferey Pass, Shanitaside, UT 27519

Phone: +2614651609714

Job: Education Developer

Hobby: Cooking, Gambling, Pottery, Shooting, Baseball, Singing, Snowboarding

Introduction: My name is Greg O'Connell, I am a delightful, colorful, talented, kind, lively, modern, tender person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.